Naturschutzgebiete von regionaler und nationaler Bedeutung stehen unter der Obhut der Kantone. Wegen Finanzknappheit muss der Kanton Bern sich bei den Pflegemassnahmen auf ein Minimum beschränken. V Na ergänzt die Bemühungen des Kantons durch zusätzliche Pflegeeeinsätze.

 

Büsselimoos

Hochmoor auf dem Gebiet der Gemeinde Kirchlindach

Wegen landschaftlichen Veränderungen rund ums Moor ist der Wasserhaushalt innerhalb des Moores gestört. Deshalb breiten sich Baumbestände aus, die den Boden durch Verdunsten austrocknen und die schützenswerte, selten gewordene Flora verdrängen. Der Kanton Bern organisiert im Rahmen der freiwilligen Naturschutzgebietspflege (FNP) regelmässig Pflegeeinsätze, um Faulbäume und Weiden zu entfernen. V Na unterstützt die Einsätze durch den Beizug von Asylsuchenden.

 

Hoger

Trockenwiese auf dem Gebiet der Gemeinde Bremgarten

Selten gewordene Arten wie die Märzenschnecke, der Hauhechelbläuling und Eidechsenarten finden hier Wohnraum. Um die Wiese zu erhalten wird sie einmal jährlich durch Landwirte gemäht. Es ist sinnvoll, dies erst Ende Juli oder sogar erst im August zu tun, damit seltene einjährige Pflanzen absamen können. 10 Prozent der Fläche wird stehen gelassen, damit die Blumen absamen können, und damit Wildtiere im Winter Unterschlupf finden.

Invasive exotische Pflanzenarten mindern den Wert des Naturschutzgebietes: Das einjährige Berufkraut und die kanadische Goldrute sind auf der schwarzen Liste der invasiven Neophyten. Befinden sich ihre Samen im Mähgut, kann es nicht mehr für die Neuaussaat verwendet werden. Vor allem die Kanadische Goldrute tendiert dazu, Monokulturen zu bilden und mindert so die Biodiversität.

Deshalb führt V Na jährlich Ende Juni / Anfang Juli Neophytenbekämpfungsaktionen durch, gemeinsam mit der FNP des Kantons Bern.

 

Am Hoger gibt es übrigens einen Neuankömmling bei den Heuschrecken: das Weinhähnchen. Abends kann man seinen wohltönenden Gesang von Sommer bis Herbst überall vernehmen. Diese Art ist ein Profiteur von der Klimaerwärmung, obwohl sie hinsichtlich Lebensraum recht anspruchsvoll ist. https://www.orthoptera.ch/arten/item/oecanthus-pellucens

 

Hechtenloch

Feuchtgebiet, Gemeinde Rubigen

Das Hechtenloch ist eine ehemalige Aareschlaufe von 5 ha Fläche. Die West- und Nordgrenze bildet der Perimeter des Naturschutzgebietes 'Aarelandschaft Thun-Bern', die Ostgrenze ein überflutetes Weidengebüsch mit Schilfröhricht und Resten eines Gross-Seggenriedes. Ein Teil des Hechtenloches ist das Hunziken-Riedli, ein botanisch äusserst reiches und wichtiges Flachmoor von 0.5 ha Fläche. Das Hechtenloch liegt 20-50 cm über dem Grundwasserspiegel und wurde jahrzehntelang landwirtschaftlich intensiv genutzt. Nach der Intensivkultur enthielt der Oberboden zu viele Nährstoffe (namentlich Phosphate), die nicht ausgewaschen werden. Darum wurden die obersten 30 cm abgetragen.

Die regelmässige Pflege besteht darin, dass die Grünfläche zweimal jährlich etappenweise gemäht wird.

     

Bis sich die erwünschte vielfältige Vegetation etabliert hat, müssen zusätzlich Pionierpflanzen, insbesondere Weiden, regelmässig entfernt werden. Deshalb werden im Herbst Weiden maschinell entfernt. Im Herbst / Winter finden Pflegeeinsätze mit Freiwilligen statt, um die noch jüngeren Weiden mitsamt Wurzeln auszupickeln. V Na unterstützt diese Pflegeeinsatze des Kantons seit 2017.  In den Sommermonaten unterstützen wir ebenfalls die Bemühungen des bewirtschaftenden Bauern zur Bekämpfung des Berufkrautes.

 

und andere: Siehe Jahresberichte